Wenn man gezwungen ist loszulassen…

..gibt es nichts Altbekanntes mehr, wodran man sich klammern, worauf man hoffen kann. Alle alten Hoffnungen haben sich aufgelöst, schwirren nun durch die Lüfte, schweben dahin, weit weg von dir, um neuen Hoffnungen platz zu machen. Keine Ahnung in welche Richtung das mit dem Hoffen gehen soll, doch deine vergangene Verliebtheit lässt keinen Platz mehr im Herzen, denn wieder hat man deine Gutmütigkeit nicht zu würdigen gewusst. Du weißt nicht ob du ihn je wieder hören wirst. Du weißt nicht ob du ihn je wieder hören willst. Du weißt nicht ob du ihn je wieder sehen wirst. Du weißt nicht ob du ihn je wieder sehen willst. Du weißt du solltest ihm verzeihen, ihn loslassen. Gut, sagst du dir, und lässt ihn los, doch verzeihen wirst du nicht, denn seine albernen, vergangenen Versprechungen hängen dir zum Hals raus. Inzwischen widert er dich an. Der Gedanke an ihn. Seine Nähe die du zugelassen hast. Seine Stimme in deinem Ohr. 

Ob er sich nach dem Jahr melden wird? Auch das weißt du nicht. Du weißt nicht einmal wie du reagieren würdest, wenn es so wäre. Innerlich trägst du einen Haufen Wut mit dir spazieren. Manchmal ist sie so stark, dass du Dinge zerstören könntest, Menschen verletzten möchtest, egal was, Hauptsache es wird Leid zugefügt. Das Bedürfnis ist schnell schnell vorbei, ohne dass etwas geschieht, aber es bleibt die Leere und das Gefühl, dass etwas nicht stimmt mit dir, und dieser Welt in der du lebst.

Manchmal lachst du ein bisschen irre vor dich hin, während du diese Nachricht wieder und wieder liest. Deine Nähe ist so wundervoll. Steht da. Ich bin so gern mit dir zusammen. Steht da. Und es ist so toll mit dir Zeit zu verbringen…, jetzt kommt diese Stelle, wieder lachst du und gibst seltsame Töne von dir, halb lachend, halb weinend,..ich möchte auch gern so zu dir sein, und dir alles zurückgeben, aber irgendwas lässt mich immer zweifeln. 

Wütend wirfst du dein Handy in die Ecke. Du verfluchst ihn, das Telefon, dich. Die Wut brodelt in dir, auch wenn die Nachricht schon über einen Monat zurück liegt. Du überlegst zu ihm zu gehen. Halbnackt nur mit Jacke bekleidet. Er würde seine scheiß Tür auf machen und du würdest in sein scheiß schönes Gesicht schlagen, mit deiner flachen Hand, oder die Faust, das würdest du spontan entscheiden, und dann würdest du ihn nicht zu Wort kommen lassen, würdest seinen scheiss Mund küssen. Klar, ihr würdet Sex haben und für dich würde es Liebe machen heißen, obwohl du nicht so richtig weißt was das ist, aber weil es so weh tut die ganze Zeit und währenddessen, kann es nur sowas wie Liebe sein. Aber vielleicht ist es auch nur Abhängigkeit nach etwas, was du nie besessen hast, nach jemand der nie dein war.

Du wünschst ihm dass sein scheiss Flugzeug an einer scheiss Felswand in tausend Kleinteile zersplittert. Aber du schreibst es nicht. Er wird nichts mehr von dir hören.

Es geht dir besser. Eigentlich. Und du bist froh, dass er bald weg ist, denn täglich hast du Angst ihm über den Weg laufen zu müssen. Du bist froh, dass er bald endlich abhaut, soll er doch da bleiben. Du brauchst niemanden der zweifelt, wo du selbst doch so gern zweifelst, deine Zweifel reichen dir, da brauchst du nicht noch mehr davon.

Natürlich musst du dem Drang widerstehen ihn anzuschreiben, manchmal ist er sehr stark, und als er dich zu übermannen scheint schreibst du nicht ihm, sondern den Fotografen.

©Netti 

4 Gedanken zu “Wenn man gezwungen ist loszulassen…

  1. Photo-Art by ThomasWoischnig

    Ich könnte ja sehr viel dazu schreiben ich mach es aber nicht die Erfahrung muss jeder selber mach was im Leben wirklich wichtig ist ansonsten würde ich schon wieder als Besserwisser daher kommen
    nur so soviel Hoffnungen Erwartungen sind alles nur Illusionen

    Aber ich freue mich dich wieder zu sehen Lg.Sagar

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