Es geht wieder jetzt.

Gerade hatte ich schreckliche Schmerzen. Im Herzen? Keine Ahnung. Es hat..

…..gedrückt, die Luft weggedrückt, die mir sonst zum Atmen bleibt, und meine Brust war heiß, in der Mitte, doch das Herz, es sitzt doch nicht in der Mitte? Mir überschlugen sich die Gedanken.. und ich…

….. Ich fragte mich, was das denn jetzt soll, ob ich mich nur verrenkt habe!? Vielleicht habe ich mich nur verrenkt. Aber es wurde nicht besser, denn plötzlich begann ich zu schwitzen, mir wurde heiß, also irgendwie in der Mitte, da bei der Brust, dorthin presste ich meine Hand und versuchte zu atmen, ruhig zu werden, so legte ich mich wieder ins Bett, wartete kurz. Aufgerissene Augen blickten zur Decke. Zur Unterstützung vielleicht, stellte ich diese App an, die das positive Denken schult und mich ruhig atmen lässt, doch als die Stimme ertönte, wurde es nur schlimmer das Gedrücke an mir und in mir, und es tat so weh, ich musste raus, aufspringen, was essen, vielleicht habe ich nur nicht richtig gegessen.

Rasch schmierte ich mir eine Bemme, denn meine Kochkünste schlugen vorhin fehl, weswegen ich dann nur lieblos auf einer trockenbröseligen Bemme herum kaute. In der Stube setzte ich mich vorsichtig aufs Sofa und quälte mir erneut ein paar Bissen rein. Vor mir ein Blatt Papier.

„Es tut mir Leid“…, schreibe ich und drei weitere Zeilen, für den Fall, dass….

…..dass…. und wage gar nicht es auch nur zu denken. Mein Kopf lehnte an der Wand. Vorsichtig schloss ich die Augen, riss sie jedoch sofort wieder auf. Ruckartig bewegte ich mich, ein Fehler! Der Schmerz drückte mich zurück. Mir liefen nun die Tränen. Wegen des Schmerzes? Oder der Angst?

Ob es Vati auch so ging? Oder noch schlimmer? Kurz hoffte ich dass es bitte schnell gehen möge, aber Blödsinn, denn es ist ja alles gut. Alles ist gut! Ich bin gesund!

Wahrscheinlich ist der Schmerz gar nicht wirklich da. Sondern die Angst, die mir etwas einzureden versucht. Trotzdem war sie da, die Panik, und im Kopf zählte ich an einer Hand ab, wen ich hätte anrufen können, und übrig blieb keiner, den ich hätte anrufen wollen. Wie sollten sie auch helfen? Möchte nicht beunruhigen, nicht zur Last fallen. Und erst Recht kein Krankenhaus von innen sehen.

Szenarien von Vati und seinem Komazustand schossen mir in den Kopf und die Tränen tropften weiterhin salzig zu Boden. Nochmals knaberrte ich an der Bemme und trank einen Schluck. Trinken! Trinken geht immer.

Ich atmete weiter, und atme auch jetzt. Es ist weg. Der Schmerz ist weg. Nun bin ich schwach, ausgelaugt, und irgendwie müde.

Als hätte ich einen Marathon-Lauf hinter mir.

16 Gedanken zu “Es geht wieder jetzt.

  1. Oh verdammt. Das klingt wirklich stark nach ner Panikattacke… Ich fühle mit Dir! Aber Du bist gut damit umgegangen, zumindest liest es sich (trotz allem) so. Und ich glaube es ist ein guter Weg diese Erlebnisse auch online zu teilen bzw. darüber zu schreiben. Das erzeugt Akzeptanz und nicht Verdrängen. Ein großer Schritt in die „richtige“ Richtung… Drück Dich!!

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  2. ich würde auch auf panikattacke tippen… wenn man jemanden verloren hat, neigt man dazu, da schmerzen zu spüren worunter derjenige gelitten hat. meine oma hatte viele jahre eine lungenkrankheit und ein paar monate nachdem sie gestorben ist hatte ich auf einmal das gefühl, schlecht luft zu kriegen, nicht mehr voll atmen zu können. das sind wirklich hässliche gefühle.

    hast du hilfe, meine liebe? du solltest dich da nicht alleine durchkämpfen müssen.

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